Gute Führung #02: Rechtssicher neu ausrichten

Gute Führung – Rechtssicher neu ausrichten

Flexibles, agiles Arbeiten und Arbeitsrecht? Wie  – bitte – geht das zusammen? Diese Frage haben wir uns auf unserem zweiten Meetup Gute Führung am Donnerstag, 05. Dezember 2019 gestellt, mit dem wir diesmal bei der RWE Power AG zu Gast waren.

Die große Resonanz auf die Veranstaltung hat uns gezeigt: Mit der Frage haben wir einen Nerv bei den Führungskräften getroffen. Im bis auf den letzten Platz besetzten Raum bei der RWE Power AG (schon wieder mit Seeblick!) wurde zwei Stunden intensiv diskutiert, Erfahrungen getauscht und Fragen beantwortet. 

Vielen Dank an die Rechtsanwältin und Buchautorin Britta Redmann für den sehr fundierten Input und den lebendigen Vortrag – das Thema hätte uns noch Stunden beschäftigen können! Als Rechtsexpertin für agile Organisationen hat Britta Redmann spannende Impulse gegeben, wie New Work Organisation geltendes Recht für sich nutzen können und juristische Fallstricke dabei sicher umgehen. Und vielen Dank an unseren Gastgeber Dr. Piercristian Rinaldi von der RWE Power AG, dass wir bis in die späten Abendstunden dort zu Gast sein durften!

Die drei wichtigsten Take-Aways von unserer Seite waren

  1. Die wichtigsten arbeitsrechtlichen Regelungen sind alle mitbestimmungspflichtig: Arbeitszeit, Arbeitsort, Methoden, Organisation. Deshalb ist es immens wichtig, den Betriebsrat frühzeitig vor der Einführung von agilen Arbeitsweisen einzubinden!
  2. Das Arbeitszeitgesetz ist in erster Linie ein Arbeitnehmer-Schutzgesetz. Auch wenn der Gesetzgeber eine Ruhepause von 11 Stunden zwischen Feierabend und Arbeitsbeginn am nächsten Tag vorsieht, kann noch die eine oder andere E-Mail am Abend beantwortet werden. Schwierig wird es tatsächlich, wenn in dieser Zeit längere Zeit intensiv gearbeitet wird, wie Konzeptentwicklung o.Ä.
  3. Vorsicht bei der Bezeichnung Home Office: Wenn Mitarbeitende ihren Arbeitsplatz frei wählen dürfen, also auch zu Hause oder im Café arbeiten können, sollte das besser als ‚mobiles Arbeiten‘ eingeführt werden – NICHT als Home Office. Denn für das Home Office gelten die gleichen gesetzlichen Bestimmungen bezüglich Arbeitsschutz, Ergonomie am Arbeitsplatz etc. wie im Büro. Das provoziert unnötige Aufwände für beide Seiten – Arbeitgebende und Arbeitnehmende. Sprechen wir von mobilem Arbeiten, entfällt diese Regelung.

Alle Take-Aways

  • Weitreichende gesetzliche Möglichkeiten
  • Klarheit Arbeitszeitgesetze bei agil
  • Überblick über relevante Themen im Zusammenhang mit Agilität
  • Arbeitsort/-zeit regeln
  • Führung löst sich nicht auf, sondern wandert ins Team
  • Wichtigste gesetzliche Regelungen sind mitbestimmungspflichtig
  • Gesetz bietet auch Gestaltungsspielraum
  • Ideen für Info-Veranstaltungen
  • Brauchen wir Boni? Sind sie zeitgemäß?
  • Es gibt keine Fehler, nur Lernerfolge
  • ArbZG ungelöstes Thema
  • Recht steht zum Teil, aber nicht zwingend im Widerspruch zu Agilität
  • Selbstständige Teams und Kommune der 68er – was ist der Unterschied?
  • Alte Fragen mitgebracht und Antworten gefunden – neue Fragen mitgenommen
  • Flexible Vertragsmodelle zur Arbeitszeit

Danke für das viele positive Feedback!

Die Begeisterung der Teilnehmenden war großartig – das freut uns als Veranstalter natürlich sehr! Die nächste Veranstaltung wird am 06. Februar 2020 stattfinden. Thema: Agilität adaptiv erfolgreich umgesetzt


Wenn Sie jetzt schon Interesse haben (als Gastgebende, Speaker oder Teilnehmende), können Sie sich vorab per Mail oder Nachricht melden: GuteFuehrung@DieEinheit.de

Ein weiterer Weg, informiert zu bleiben, finden Sie über unser Forum ‚Gute Führung‘. Bitte beachten Sie:
Xing.com > Gruppen > „Gute Führung“
Das Forum ist für Leitende Angestellte und Geschäftsführende.

Das Format „Gute Führung“ wird von Isa Triesch und Jens Dreßler organisiert.

Dieser Beitrag wurde von Isa Triesch geschrieben.
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